Bilanzsumme unter 3 Mrd Euro

  • Rückbau macht gute Fortschritte
  • Hoher Jahresfehlbetrag durch Altlasten
  • Hauptversammlung beschließt Kapitalerhöhung

Im Geschäftsjahr 2020 wurde der Rückbau der Portigon AG gemäß den Auflagen der EU-Kommission vom 20. Dezember 2011 fortgesetzt. Die Erfolge des Rückbaus spiegeln sich insbesondere in der deutlich rückläufigen Bilanzsumme sowie im sinkenden Personalaufwand wider.


Bilanzsumme deutlich verringert, Personalaufwand erneut reduziert


Die Bilanzsumme verringerte sich im Jahr 2020 um 33,4% auf 2,8 Mrd € per 31.12.2020 (Vorjahr 4,3 Mrd €). Die weiter voranschreitende Transformation der Bank führte auch in 2020 zu einer weiteren Reduktion der Anzahl der Beschäftigten auf 68 (Vollzeitkräfte) per 31.12.2020 (Vorjahr 88). Der Personalaufwand konnte gegenüber dem Vorjahr um 9,8% verringert werden. Der operative Rückbauprozess der Portigon AG verlief im Geschäftsjahr 2020 somit plangemäß und erfolgreich.


Steuerverbindlichkeiten belasten Ergebnis


Das im Juni 2016 eingeleitete staatsanwaltliche Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Dividendenarbitragegeschäften der ehemaligen WestLB dauert weiter an. Nachdem diverse Änderungsbescheide des zuständigen Finanzamts in diesem Zusammenhang im Dezember bei der Portigon AG eingingen, änderte der Vorstand seine Prognose hinsichtlich des erwarteten Ergebnisses für das laufende Geschäftsjahr und veröffentlichte am 21. Dezember 2020 eine entsprechende Ad hoc-Mitteilung. In dieser kommunizierte er die Erwartung, dass die Portigon AG das Geschäftsjahr 2020 mit einem Verlust in der Größenordnung von rd. 600 Mio € abschließen wird.


Vor diesem Hintergrund ergibt sich in der Portigon AG für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von -198,3 Mio € (Vorjahr -288,4 Mio €) und ein Jahresfehlbetrag von 600,9 Mio € (Vorjahr 582,4 Mio €). Der Jahresfehlbetrag entspricht somit dem im Rahmen der Ad hoc-Mitteilung vom 21. Dezember 2020 prognostizierten Verlust.


Kapitalerhöhung für weiteren Rückbau


Infolge des hohen Fehlbetrages beschloss die Hauptversammlung der Portigon AG am 25. März 2021 eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen in Höhe von rd. 160 Mio €. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Portigon AG haben sich zudem auf den Abschluss einer strukturierten Kreditfazilität mit einer Laufzeit bis 31. Dezember 2025 in Höhe von rd. 190 Mio € geeinigt. Diese ermöglicht der Portigon AG, unter Erfüllung bestimmter Voraussetzungen sowie unter Anrechnung auf diese Kreditfazilität weitere Eigenkapitalerhöhungen zu erwirken. Der Nettoerlös aus der Kapitalerhöhung dient der Erhöhung des aufsichtsrechtlichen Kapitals der Portigon AG. Mit der Liquidität aus der Kapitalerhöhung und der strukturierten Kreditfazilität ist der weitere Rückbau der Gesellschaft gemäß Beschluss der EU-Kommission vom 20. Dezember 2011 gewährleistet.


Ausblick


„Der konsequente Rückbau der Portigon AG steht weiterhin im Fokus unserer Aktivitäten. Wir sind zuversichtlich, auch im Jahr 2021 weitere wichtige Meilensteine zu erreichen“, sagte Frank Seyfert, Vorstandsvorsitzender der Portigon AG. „Wir gehen davon aus, dass die Portigon AG das Geschäftsjahr 2021 mit einem Verlust in der Größenordnung von etwa 140 Mio € abschließen wird.“